Wie ähnlich sind Verhalten und Gewohnheiten bei Mensch und Tier
Bei meinem heutigen Spaziergang um den Badesee ist mir ein junger Mann mit seinem Hund begegnet. Er stieg gerade aus dem Auto aus. Ich sah nur die ewig lange Leine, die er sich um den geneigten Unterarm wickelte.
Den Hund sah ich erst viel später.
Dachte noch: soll ich ihn wegen der extrem langen Leine ansprechen? Einfach mal so im Small Talk. Tat es aber nicht und ging meines Weges.
Da der Badesee sehr klein ist, nutze ich den Hin- und Rundweg für einen schönen Spaziergang. Auf der anderen Seite des See’s trafen wir uns wieder. Diesmal begegnete ich zuerst dem Hund. An der langen Leine lief er mir entgegen. Er war sehr scheu. Ich merkte seine Zurückhaltung und mir war irgendwie auf Anhieb klar, der kommt aus Rumänien. Ich war mal dort und habe die vielen herrenlosen Hunde gesehen. Die mochte dort niemand. Offenbar werden die getreten und verabscheut. So hat sich dieser Hund verhalten. Der junge Mann, dessen Name ich nicht nachgefragt habe sagte mir das sein Hund Aiva heißt.
Und jetzt hatten wir unser Gespräch.
Der Hundeführer wunderte sich, wieso ich gleich auf die Herkunft aus Rumänien kam. Na ja er war scheu und auf Zuruf sehr schnell zutraulich. Wahrscheinlich dachte er, wenn mich schon einer ruft, gibt es vielleicht schnelles Futter. Merkwürdig und ungewöhnlich im Gegensatz zu anderen Hunden, die mir sonst so begegnen. Nachdem er sich ein paar Streicheleinheiten von mir genommen hat, ist er auch gleich weitergelaufen.
Im Gespräch hörte ich dann, das der Hund mit Namen Aiva – Essen stiehlt.
Er geht auch auf den Esstisch, so das man dort nichts liegen lassen kann. Und, wenn er frisst, stopft er alles in sich hinein – bis zum Erbrechen.
Ich sprach darüber, dass Dicke das ähnlich machen und zeigte auf mein Feinkost-Gewölbe.
Sein Hund habe wohl als junges Tier viel Leid erfahren und könne schwer umgewöhnt werden, sprach der junge Mann.
Ja, wieder eine Ähnlichkeit mit Überessern erwiderte ich, die evtl. schon früh im Leben eine schlimme Erfahrung gemacht haben können.
Verhalten ändern ist nicht einfach.
Wenn ich die Hundetrainer im Fernsehen sehe, wundere ich mich schon, was die nicht alles trainieren können. Das sollte doch bei uns Menschen auch funktionieren. Mit Belohnung positive Verhaltensänderung hervorlocken. Nein, nicht mit Strafe oder Schläge in die Rippen.
Wieviel Zuversicht und Hoffnung brauchen wir?
Wir brauchen eine friedvolle Umgebung, in der wir uns angenommen wissen. Das braucht Training und ständige Wiederholung.
Ja wir sind geliebt und versorgt. Auch dieser rumänische Hund, der von seiner schlimmen und einsamen Umgebung in eine deutsche Familie aufgenommen wurde. Er könnte sich wohlfühlen. Doch seine Erfahrung hat ihn bis heute geprägt. Wie viel Liebe brauch so ein Tier um sich wie neugeboren zu fühlen?
Wie viel Liebe brauchen wir als Menschen, um das Übergewicht loslassen zu können, weil wir in Sicherheit sind?
Lerne mit mir die Konflikte zu bearbeiten. Trainiere durch ständiges aufsagen der Wahrheiten für dein neues gesunden geliebtes und angenommenes Leben. Du bist geliebt, ich glaube an dich – glaube du auch an dich.
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